Good-Practice-Bibliothek
In unserer Good-Practice-Bibliothek finden Sie Beispiele für interessante Evaluationsmethoden, die sich in der Praxis bewährt haben. Praktiker_innen aus unterschiedlichsten Bereichen der entwicklungspolitischen Bildung, des Globalen Lernens und der Bildung für nachhaltige Entwicklung haben uns dafür ihre Evaluationsmethoden zur Verfügung gestellt.
Die Wahl der passenden Methode ist stark von dem konkreten Bildungsangebot abhängig, das Sie evaluieren möchten. Je nach Wirkung, die gemessen werden soll, bieten sich unterschiedliche Methoden an. Zudem spielen die Zielgruppe, der Zeitrahmen des Zugangs zur Zielgruppe und die eigenen Kapazitäten eine entscheidende Rolle. In vielen Fällen ist es hilfreich, verschiedene Methoden zu kombinieren, um unterschiedliche Wirkungsebenen zu evaluieren, oder auf unterschiedliche Zielgruppen des Angebots eingehen zu können. Unsere Good-Practice-Bibliothek gibt Ihnen hier Anregungen für Methoden, die Sie dann im Kontext ihres eigenen Bildungsangebots kreativ anpassen können. Über die Filterfunktionen können Sie gezielt nach Methoden suchen, die zu Ihrem Angebot passen.
Wenn Sie selbst eine Evaluationsmethode nutzen, die Sie gerne in der Good-Practice-Bibliothek mit anderen Bildungspraktiker_innen teilen möchten, melden Sie sich unter l.fedorchenko@venro.org.
Good-Practice-Beispiele
„Critical friends“ – kritisch-konstruktive Begleitung
Die Methode eignet sich am besten für längere Bildungsveranstaltungen und/oder für die Evaluation von Planungsprozessen von Bildungsangeboten. Sie eignet sich besonders dafür Macht- und Diskriminierungsstrukturen im Prozess sichtbar zu machen und konstruktiv zu bearbeiten. (EPiZ-Reutlingen)
Assoziationswolke
Die Methode zielt darauf ab, Sensibilitätsniveau und Einstellungen der Teilnehmenden zu evaluieren. Durch die Anwendung zu Beginn und am Ende des Workshops können insbesondere Veränderungen bei den Teilnehmenden beobachtet werden. (Christoffel-Blindenmission e.V.)
Blitzlicht mit Wasserglas
Mit der Methode können die Teilnehmenden in einem Zwischenfeedback evaluieren, wie sehr sie ihre Kompetenzen bereits weiterentwickeln konnten und inwiefern ihre Erwartungen an das Bildungsangebot erfüllt wurden. Ein Vorteil der Methode ist, dass die Ergebnisse des Feedbacks direkt visualisiert werden. (EPiZ-Reutlingen)
Digitale Reflexionsplattform
Die Methode eignet sich am besten für Angebote, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Die Methode ermöglicht den Lernenden, Kursinhalte zu reflektieren. Der_die Trainer_in bekommt einen Einblick in die Perspektiven der Teilnehmenden und kann Impulse von der Plattform aufgreifen, um die didaktische und inhaltliche Gestaltung des Kurses anzupassen. (EPiZ-Reutlingen)
Einflussmatrix
Diese Methode eignet sich vor allem für Veranstaltungen, die länger als ein paar Stunden oder einen Tag dauern und/oder aus verschiedenen Modulen bestehen oder zur Evaluation von Bildungsmaterialien. Ein Vorteil der Methode ist es, dass sie den direkten Zusammenhang zwischen Aktivitäten und Wirkungen eines Projekts oder einer Maßnahme aus der Perspektive der Teilnehmenden herstellt. (VENRO-Handreichung „Wirkungen beobachten – aber wie?“)
Fragebogen
Die Methode zielt darauf ab, den Wissenstand und das Sensibilitätsniveau der Teilnehmenden der Veranstaltung zu evaluieren. Durch die Anwendung der Methode vor und nach der Veranstaltung können Veränderungen festgestellt werden. (Christoffel-Blindenmission e.V.)
Fragebogen
Die Methode zielt darauf ab, das Sensibilitätsniveau der teilnehmenden Lehrkräfte zu evaluieren. Zudem wird abgefragt, wie hoch die Bereitschaft der Lehrkräfte ist, die Themen im eigenen Unterricht zu behandeln. (Christoffel-Blindenmission e.V.)
Fragebogen und Ein-Punkt-Abfrage
Mit der Methode kann die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Bildungsangebot evaluiert werden. Insbesondere die Ein-Punkt-Abfrage eignet sich für eine schnelle Visualisierung der Ergebnisse. (biz – Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung)
Gruppendiskussion
Die Evaluationsmethode eignet sich vor allem für Veranstaltungen, die länger als ein paar Stunden oder einen Tag dauern wie Schulkampagnen oder Seminarwochen. Ziel der Methode ist es durch eine möglichst freie Diskussion der Teilnehmenden Gruppenmeinungen, Argumentationsstrategien und Meinungsbildungsprozesse zu beobachten. (VENRO-Handreichung „Wirkungen beobachten – aber wie?“)
Gruppeninterview
Die Evaluationsmethode eignet sich vor allem für Veranstaltungen, die länger als ein paar Stunden oder einen Tag dauern wie Schulkampagnen oder Seminarwochen. Ziel der Methode ist es durch gezielte Fragen das Wissen und die Einstellungen der Teilnehmenden zu evaluieren, sowie Gruppenmeinungen, Argumentationsstrategien und Meinungsbildungsprozesse zu beobachten. (VENRO-Handreichung „Wirkungen beobachten – aber wie?“)